Wir bekommen Nachwuchs! Robert…
20. Dezember 2015
Bloggerskitouren-Wochenende im Sellraintal
29. März 2016
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Der Traum vom Fliegen – Fallschirmspringen

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Der Outdoorblogger Adventskalender 2015

Outdoorkalender_2015Dieser Artikel stellt nicht nur meinen Einstand ins Team Abenteuersuechtig.de dar, sondern auch einen Teil bzw. das 20. Türchen des Outdoorblogger Adventskalendert für den #OutdoorAdvent2015. Wie auch schon im letzten Jahr  berichten wir und andere, engagierte Outdoorblogger in unserem ganz persönlichen Adventskalender über die verschiedensten Themen im Bereich Outdoor.

Gestern berichtete Martin von einfachdraussen.info in seinem Artikel „Wandern und Rodeln an Silvester“ und morgen beglücken euch gleich zwei Damen mit ihren Artikeln! Conny von diestreunerin.at schreibt in ihrem Artikel „A fetzn Gaudi“ über jede Menge Spaß mit Hörnerschlitten und Tessa von wanderweib.de erzählt euch etwas über „Weihnachten in Japan„. Den kompletten Redaktionsplan mit allen Berichten findet ihr auf aufundab.eu

Wir wünschen auch bei diesen Artikeln viel Spaß beim Lesen.

Sprung 300

 

Für mich hat der Weg zum Fallschirmspringen im Dezember 1999 angefangen. Damals sah ich einen Beitrag über Felix Baumgartner, immer noch einer der bekanntesten Base-Springer weltweit, im Österreichischen Rundfunk – ja Fernsehen ist schlecht für eure Kinder. Seither lässt mich die Faszination von fixen Objekten zu springen nicht mehr los. Da es ziemlich, ziemlich dämlich ist, sich so einfach von einer Brücke oder einer Klippe zu stürzen, ohne vorher die benötigten Fähigkeiten in Fleisch und Blut übergehen zu lassen, war klar, dass ich Fallschirmspringen lernen muss. Leider ist das, wenn man es richtig betreiben will, nicht so ganz billig. Und da ich mich prima damit abfinden kann, dass der Lernfortschritt aufgrund fehlender Ressourcen ausbleibt, war klar, dass dieses Vorhaben etwas länger dauern wird. Der benötigte finanzielle Rahmen hat dann auch und bis 2011 und dem Abschluss meines Studiums auf sich warten lassen.

Auswahl der Flugschule und der Ausbildungsmethode

Sprungplatz KlatovyNach langer Recherche war klar, dass ich meine Lizenz bei der Pink, einer Wiener Flugschule, im schönen Klatovy, Tschechien absolvieren wollte. Überzeugt hat mich das All-inklusive Konzept, bei dem man für 2 Wochen und einen fixen Betrag von ca. 3.500€ sowohl die Ausbildung, ein Zimmer am Flugplatz, die ganze Leihausrüstung und so viele Sprünge, wie man in den 2 Wochen auf die Uhr kriegt, bekommt. Die Kosten waren somit klar kalkulierbar. Ausgebildet wird hier, wie an allen guten Plätzen, nach der AFF-Methode. AFF steht hierbei für Accelerated Free Fall. Ziel ist es, dem Schüler durch die Anwesenheit mehrerer Lehrer während des Sprunges direktes Feedback geben zu können und den Lernfortschritt somit schneller zu realisieren, als bei der konventionellen Methode à la Bundeswehr.
Den ersten Arbeitsvertrag und damit die nötigen Einnahmen in der Tasche habe ich mich, zusammen mit meiner noch nicht fertigen Diplomarbeit auf mein Motorrad geschwungen und bin in Richtung Tschechien aufgebrochen. Die Diplomarbeit auf dem Sprungplatz fertig zu schreiben war eine richtig klasse Idee, kann ich nur jedem empfehlen.

Fallschirmspringen Teil 1 – Theorieausbildung

Ich hatte das große Glück, meine Theorieausbildung bei zwei unglaublich talentierten Jungs (Dominic Roithmair und Christian Schäfer) genießen zu dürfen. Aufgrund des schlechten Wetters in der ersten Woche haben die zwei sich dermaßen viel Zeit und Mühe bei unserer Vorbereitung auf die ersten Sprünge gegeben, dass alles andere absolut kein Problem mehr darstellte. Im Regelfall dauert die Theorieausbildung zwischen 1,5 und 2 Tagen und bereitet einen, neben dem Training für die Durchführung eines normalen Fallschirmsprungs, auf wirklich alle Notfallsituationen vor, die während eines Sprungs passieren können. Ich hab mir nach der schier unendlichen Anzahl an Fehlöffnungen, Flugzeugabsturzszenarien und Landeunfällen erstmal kräftig in die Hose geschissen und mir überlegt, ob das wirklich so eine kluge Idee war.
Mit ein bisschen gesundem Menschenverstand ist die Theorie aber für jeden machbar.

Fallschirmspringen Teil 2 – Praxisausbildung

Pink SkyvanBeim praktischen Teil ein paar Tage später ging es dann ans Eingemachte. Insgesamt standen 7 Sprünge mit 1-2 Lehrern und 18 Solo-Sprünge auf dem Programm bis zur Lizenz. Nachdem die Theorie etwas Zeit hatte sich zu setzen, war ich jetzt guter Dinge mit jeder Situation in der Luft klarkommen zu können. Diese Gewissheit hat dem Springen an sich viel von dem unguten Bauchgefühl genommen und den Spaß ganz klar in den Vordergrund gestellt. Am ersten Tag haben wir so die drei Sprünge mit zwei Lehrern gut durchgebracht. An meiner Seite hatte ich den Besitzer der Flugschule und einen Ausbilder des holländischen Militärs. Was sollte da schon schief gehen? Ich wollte zwar gleich wieder einsteigen, wurde aber etwas eingebremst. Am zweiten Tag standen dann die vier Sprünge mit einem Lehrer auf dem Plan. Da diese ebenfalls alle super funktioniert haben, durfte ich gleich im Anschluss meinen ersten Solo-Sprung machen. Was für ein geiles Gefühl!
Drei Tage später hatte ich meine 25 Sprünge für die Lizenz in der Tasche und musste lediglich noch die Theorieprüfung in deutschem Luftrecht hinter mich bringen. Ich hatte ja gehofft, dass es auch so geht, aber da wurde ich leider enttäuscht.

Hier seht ihr ein Video meines 70. Fallschirmsprungs

Die zwei Wochen gingen mit 73 Sprüngen schneller vorbei als mir lieb war. Mir war klar, dass ich diesen Sport so schnell nicht aufgeben wollte und so habe ich meine letzten Ersparnisse zusammengekratzt und meinen Aufenthalt um eine Woche verlängert. Durch riesen Glück bin ich in meiner letzten Woche an ein wie auf mich maßgeschneidertes, gebrauchtes Gurtzeug gekommen. Mein erstes Gehalt war somit auch bereits ausgegeben, bevor ich es verdient hatte. Willkommen im Leben eines Fallschirmspringers 😉

So sah mein Appartment für die letzten 5 Tage aus. Was braucht man mehr?

 

 

Rückblick

Mittlerweile, gute 450 Sprünge später, stehe ich selbst vor meinen Schülern und darf meine Faszination an die nächste Generation an Springern weitergeben. Rückblickend waren das verdammt intensive und gute Jahre. Das Basen habe ich aufgrund des für mich letztlich zu hohen Risikos nie angefangen. Ich würde lügen, wenn ich euch erzählen würde, dass es mich nicht nach wie vor reizt, aber um diesen Sport auch nur halbwegs sicher auszuüben ist Deutschland, aufgrund der gesetzlichen Lage und dem damit einhergehenden Aufwand Erfahrungen zu sammeln und in Übung zu bleiben, einfach der falsche Ort. Ohne diese Motivation hätte ich aber wahrscheinlich nie mit dem Springen angefangen.

24032012056 Himmel über Schlierstadt Atmonauti

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Robert
Robert
Robert, unser gebürtiger Schwabe ist hauptberuflich Projektmanager. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in der Luft. Wenn er mal gerade nicht auf einer der vielen Sprungplätzen der Welt zum Fallschirmspringen anzutreffen ist, verbringt er seine Freizeit mit Gleitschirmfliegen, Mountainbiken, Klettern, Wandern, Skitourengehen oder Tauchen.

1 Comment

  1. […] als Einstand ins Team steuert Robert auch gleich seinen ersten Artikel bei: Fallschirmspringen – So fing alles an. Viel Spaß beim […]

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