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Das Gefühl zu scheitern beim Laufen

Hunderte, top motivierte Läufer warten auf den Startschuss

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Kennt ihr das Gefühl, bei etwas zu scheitern, das ihr normalerweise recht gut beherrscht? Ein echt besch… Gefühl!

Ich vermute, den meisten von euch ging es schon mal so. Jedes Ziel kann man einfach nicht erreichen. Manchmal klappt es nicht, egal aus welchen Gründen. Manchmal muss man bestimmten Umständen eben Tribut zollen und einsehen, dass es nicht läuft. Diese Erfahrung mussten wir ja bereits vor ein paar Wochen im während unserer Skitour im Monte Rosa Massiv machen. Und genau so ging es mir beim Gutenberg Marathon 2016 in Mainz.

Gutenberg Marathon 2016 – Manchmal läuft’s einfach nicht!

Am Sonntag Morgen um viertel vor neun machten wir uns zu dritt auf den Weg zum Mainzer Rathaus. Auf dem Plan stand, zumindest für mich, der mittlerweile vierte Halbmarathon. Davon der dritte in Mainz (hier die Artikel von 2014 und 2015). Dass ich alles andere als gut vorbereitet war, das war mir schon länger klar. Kneifen zählte aber natürlich nicht. Anfang des Jahres habe ich das Training etwas zu sehr schleifen lassen. Winterpause und so, ihr wisst schon… Dann war ich zwischendurch erkältet, im März wieder halbwegs fleißig. Im April aber wieder nachlässig und die letzten drei Wochen hatte ich dauerhaft mit einer leichten Erkältung zu kämpfen. So war an Laufen natürlich auch nicht zu denken. Der letzte Trainingslauf vor dem Halbmarathon lag ziemlich genau einen Monat zurück.

Nicht gerade die ideale Ausgangssituation für die anstehenden 21,1km. Also schraubte ich meine Erwartungen während der letzten Wochen immer weiter nach zurück. Der Wetterbericht für das vergangene Wochenende war gut, eigentlich sogar viel zu gut für einen Halbmarathon. Denn vor allen Dingen für Sonntag, also den Tag des Laufes, waren bis zu 25°C gemeldet. Das braucht doch echt kein Mensch, 10° weniger hätten es für mich auch getan. Aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.

Flo teilte mir per Sprachnachricht noch seine besten Wünsche mit. Er meinte, ich solle schön langsam laufen und eine Zeit von zwei Stunden anpeilen. Na ja, Vernunft und sportlicher Ehrgeiz gehen oftmals nicht wirklich miteinander konform. Daher wollte ich zumindest nicht langsamer laufen als beim Halbmarathon in Freiburg Anfang April. Dort kam ich nach 1:45 Stunden über die Ziellinie, auch das war für meine Verhältnisse keine Glanzleistung.

Zumindest unsere Laune war großartig und wir freuten uns alle auf den Lauf. In der Hinsicht lief es also schon mal besser als in Freiburg. Damals war mir eher nach Wandern zumute als nach einem Halbmarathon.

Nur nicht scheitern! Immer weiter laufen…

Der Gutenberg Marathon startete pünktlich um 9:30 Uhr. Wie auch in den letzten beiden Jahren war ich ordentlich nervös, als ich über die Startlinie lief. Relativ schnell löste sich die Anspannung und machte purer Ernüchterung Platz. Schon kurz nach dem Start ging mein Puls deutlich nach oben, die Laufleistung in den Keller. Ab da hieß es eigentlich nur noch: „Durchhalten und ins Ziel kommen!“

Jeder weitere Kilometer schmerzte einfach nur noch. Am liebsten hätte ich abgebrochen und wäre auf direktem Weg Richtung Start/Ziel gelaufen. Aber natürlich kam das beim zweiten Gedanken daran schlicht und ergreifend nicht infrage. Letztendlich läufst und läufst du und währenddessen gehen dir immer wieder die gleichen Gedanken durch den Kopf. Was läuft hier schief? Warum bin ich so unfit? Wie verdammt noch mal komme ich wieder auf mein altes Leistungsniveau und vor allen Dingen, wie motiviere ich mich weiterzumachen?

Diverse Male musste ein Stück gehen. Nach einer, zumindest für mich, ganz und gar nicht zufriedenstellenden Zeit von 1:58 Stunden lief ich endlich über die Ziellinie. Einerseits war ich super unzufrieden mit meiner Zeit, andererseits aber wiederum gut drauf. Immerhin hatte ich trotz aller Umstände und einem anhaltenden Husten durchgehalten. Mit Krämpfen in den Beinen und dem ständigen Zweifel, ob ich es überhaupt noch schaffen würde, wenigstens unter zwei Stunden zu bleiben. Die 1:45h hatte ich ja schon weit verfehlt.

Scheitern und wieder aufstehen

Wie eingangs schon erwähnt gehört scheitern natürlich dazu. Wir müssen scheitern, wieder aufstehen und es erneut probieren. Nur so werden wir besser und steigern uns. Egal, ob beim Sport oder in anderen Bereichen. Hin und wieder ist es easy, dann hakst du eine negative Erfahrung einfach ab und machst weiter. Von Zeit zu Zeit hapert es aber an der Motivation. Vielleicht auch am entsprechenden Gesundheitszustand oder sonst etwas. Dann benötigst du umso mehr Kraft, aus diesem Tal wieder rauszukommen.

Mir zum Beispiel geht es aktuell so!

Für mich heißt es jetzt: Erstmal wieder richtig gesund werden. Danach werde ich mir meinen eigenen Artikel zur Motivation beim Laufen und noch diverse weitere zu Gemüte führen. Hoffentlich kann ich dann endlich wieder langsam, aber voller Elan, frisch und fröhlich ins Lauftraining einzusteigen.

Die positiven Dinge sehen und sich nicht entmutigen lassen

Jetzt fokussiere ich mich auf die positiven Dinge. Ich will mich nicht von meiner unzufrieden stellenden Leistung während des Laufs unterkrigen lassen. Wenn ich jetzt an das Event denke, dann denke ich an die tolle Atmosphäre, an jede Menge begeisterte Läufer, die uns anfeuernden Zuschauer. An das schöne Wetter und die gute Zeit, die ich von vor dem Start bis danach mit meinen Lieben hatte.

Es ist wichtig, negative Erfahrungen mit positiven zu überschreiben! Das ist eigentlich nicht schwierig, kann aber langwierig sein. Schließlich ärgert man sich ja immer noch über beispielsweise eine schlechte Zielzeit. Malt euch immer wieder eine positive Situation aus und ruft euch die guten Gefühle z. B. eines Events ins Gedächtnis. Das ist viel besser als euch von den negativen Gefühlen dauerhaft runterziehen zu lassen.

Das Wichtigste: Man darf sich eben nicht entmutigen lassen! Auch wenn die Motivation temporär zu wünschen übrig lässt, das wird schon wieder. Das klingt manchmal leichter als es ist, aber genau da kommen wieder die Motivationstipps ins Spiel. Die werde ich mir auch mal wieder öfter durchlesen und zu Herzen nehmen.

Das einzige, was mich im Nachgang des Halbmarathons jetzt noch stört, sind die schmerzenden Beine 😉

Und ihr so?

Wart ihr am Sonntag auch am Start? Oder habt ihr vielleicht am Rand gestanden und die Läufer angefeuert? Es würde mich freuen, eure Meinung, eure Eindrücke zu erfahren. Bitte schreibt sie doch unten in die Kommentarbox.

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Dennis
Dennis
Flachlandtiroler und Bergliebhaber! Im normalen Leben IT’ler, ab und an auch Klettertrainer, aber am liebsten selbst in den Bergen unterwegs. Ob im Fels oder Eis ist eigentlich egal, Hauptsache rauf da!

6 Comments

  1. Laura sagt:

    Ich bin Sonntag meinen ersten Marathon gelaufen und das in Mainz. Auch wenn man sich für den ersten Marathon keine Zeit vornehmen sollte, wusste ich, dass ich knapp unter 4 Stunden laufen kann.
    Bereits bei km4 ist mir die Hitze zu Kopf gestiegen. Bei km25 bin ich das erste Mal gegangen und musste weinen, weil es einfach nicht lief und ich mich gefragt habe wofür ich Monate lang trainiert und auf viele Dinge verzichtet habe.
    Ich habe dennoch nicht aufgegeben, bin weiter gelaufen, bin immer wieder gegangen und dann endlich nach 4:28 über die Ziellinie.
    Auf der einen Seite bin ich stolz, dass ich es geschafft habe, aber ich bin auch enttäuscht, dass mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und ich nicht meine erwartete Zeit laufen konnte.

    Jetzt regeneriere ich mich erstmal und überlege den Marathon in Köln zu laufen, im Herbst mit hoffentlich besseren Wetterbedingungen und einer hoffentlich besseren Zeit.

    • Dennis sagt:

      Hi Laura,

      na dann erst mal herzlichen Glückwunsch zum ersten Marathon! 42km sind und bleiben 42km und gute Zeit hin oder her, das ist eine Meisterleistung, die ich am Sonntag nicht geschafft hätte 🙂
      Aber ich kann dich natürlich verstehen! Man setzt sich insgeheim eine Zielzeit und ist enttäuscht wenn man weiß, dass sie eigentlich realistisch ist und dann doch nicht gehalten werden kann. Aber zum Glück gibt es ja noch mehr Läufe, auf die man hin trainieren kann. Wichtig ist eben nur, dass man die Motivation und vor allen Dingen den Spaß an der Sache nicht aus den Augen verliert! Wenn es nur noch verbissen um jede Sekunde geht und der Spaß im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleibt, dann bringt das ja auch nichts.

  2. Mario sagt:

    Ich hatte gerade letztens noch gelesen, dass man sich verschiedene Ziele setzen soll. Also sowas wie verschiedene Leistungsstufen oder so.
    Ich hatte mir für meinen ersten Marathon in Hamburg vorgenommen zu überleben. Das war zumindest das große Ziel als ich mich total motiviert angemeldet hatte. Damals hab ich als Zielzeit 4:45 angegeben und wurde direkt im vorletzten Startblock eingeteilt smile emoticon Irgendwie dachte ich, man muss schon mal mit seinen Zielen auf dem Boden bleiben (spätestens die 105kg halten mich da schon).
    Naja, nachdem dann mein Testlauf im Januar in Mörfelden auf dem 4tel Marathon super lief mit <54 Minuten, hat mir jeder gesagt ich könnte auch ne deutlich bessere Zeit in Hamburg versuchen und ich versuchte alles zu geben während des Trainings… In den 12 Wochen in der ich/wir von Stephan trainiert wurden hab ich angefangen mir neue Ziele zu setzen… Mein wichtigstes Ziel wurde vom Überleben in Richtung 4:12 gerückt, da ich unglaublich gerne mit nem 6er Schnitt den Marathon schaffen wollte… Ein weniger wichtiges Ziel war den Cousin von meiner Frau zu schlagen, dessen Bestzeit bei 4:09 lag… Irgendwann Richtung Größenwahnsinnig kam dann die 4h Hürde, bei der ich wirklich mit mir am hadern war, ob ich das überhaupt schaffen will, oder ob ich mal mit der Kirche im Dorf bleiben soll… Zumindest hat der Trainer und mein Umfeld es genau richtig gemacht und mich weiter motiviert, dass ich es doch schaffen kann…
    Naja, so bei km 35 wurde mir klar wie es ist… Ich bin ein fauler Hund und dachte mir, och, ich muss jetzt in dem Tempo weiter laufen um dann gerade so die 4h zu schaffen… Wenn ich 4:00:15 erreiche, dann würde ich mir sicher in den Arsch beißen und mich ärgern… Andererseits kann ich jetzt noch locker machen und bleibe unter den 4:09 von Xenias Cousin… Und naja… Da hab ich genau das gemacht wofür mich jeder Couch in den Arsch getreten hätte grin emoticon Ich hab mich schleifen lassen grin emoticon (Werd ja eh jeden Samstag geärgert wink emoticon )
    Ich hab mich im Nachhinein auch ein paar mal gefragt, ob ich jetzt stolz auf meine Leistung sein kann oder eben nicht. Angeblich hätte ich mehr schaffen können, wenn ich mich mehr gequält hätte. Vom Puls war wohl auch noch Luft gewesen… Das ich die Tage danach keinen Muskelkater hatte zeigt auch, dass ich nicht alles gegeben habe. Also, soll ich jetzt traurig sein?! Enttäuscht?
    Kurzum, ich bin es nicht. Ich hatte am Anfang vom Training noch gemeint, ich hätte gerne einen härteren Trainingsplan, damit ich beim Rennen entspannt durchkomme… Genau das hab ich geschafft. Ich denke weiterhin, was bringt es mir denn wenn ich 7 Minuten schneller gewesen wäre… Gut, dann hätte ich ne 3 vorne und nicht meinte 4:06:53 oder sowas… Aber joa… Ich denke ich brauch es nicht!
    Und das ist genau der Punkt warum ich früher schon nicht gerne Sport gemacht habe oder nie irgendwo der beste war… Ich finde die Anstrengung lohnt sich auch nicht weil man eh nie der beste sein wird und wenn dann nur für kurze Zeit… Also warum das ganze…

    Was ich vor 4 5 Jahren als ich mit dem Laufen etwas ernster angefangen habe erreichen wollte war abnehmen und irgendwann mal 60 Minuten am Stück laufen zu können.
    Jetzt habe ich meine Ziele angepasst und zu es wäre schön wenn ich mal schaffe 6h durchzulaufen und versuche jetzt nur noch die passenden Strecken zu suchen… Mir egal wie lang, weil erster werd ich eh nicht und ich will mir auch nix beweisen!
    Hauptsache gesund bleiben und gerne noch ein bisschen abnehmen. smile emoticon

    Zumindest will ich mir in Zukunft meine Ziele weniger in Zeiten formulieren sondern mehr in Strecken bzw schöne Events, egal welche Zeit… Oder wenn Zeiten, dann wieder mehr gestaffelt als eine wichtige Zielzeit. Das größte aller Ziele sollte dabei immer sein die letzte Zeit zu verbessern und nicht mehr. Ich denke das ist mir wichtiger als irgendwann mal die 3 vorne stehen zu haben oder was auch immer…

    Kann natürlich sein, dass sich das auch mal ändert, aber warten wir es mal ab.

    • Dennis sagt:

      Hey Mario,

      ähnlich ging es mir auch.
      Für meinen ersten Halbmarathon, damals noch mit massiven Knieproblemen beim Laufen, habe ich mir auch nur das Überleben als wirkliches Ziel gesetzt. Insgeheim spielte ich aber mit einer Zeit von unter 1:45h. Und wer den Blog hier halbwegs regelmäßig verfolgt der weiß, dass die Sache von Erfolg gekrönt war 😉
      Deshalb habe ich mir ja auch höhere Ziele gesteckt, die ich auch teils geschafft habe. Aber Verletzungen, Krankheit usw. fordern dann eben doch von Zeit zu Zeit ihren Tribut, man wird eben nicht jünger.
      Wie man dabei seine Ziele formuliert, ob Zeiten, Distanzen oder sonst was, das sollte sich jeder selbst überlegen. Teils kann es meiner Meinung auch fördern, die Ziele z. B. Freunden und der Familie zu erzählen, teils ist es aber auch besser, diese für sich zu behalten und einfach nur selbst zu gucken, ob man sie schafft, oder nicht.

      Und letztendlich sollte und darf man nie vergessen, dass wir das alles nur aus Spaß machen! Ich vermute, die wenigstens unter uns sind Profisportler, also sollten wir uns erst mal locker machen und nicht zu sehr stressen, sonst geht der Spaß flöten und die Sache ist schneller wieder vorbei, als sie angefangen hat.

  3. Corinna sagt:

    Bei mir lief es an jenem Sonntag ähnlich …
    Eigentlich war das Ziel unter 2 Stunden, aber bereits nach Kilometer 6 zeichnete sich ab, dass das Ankommen schon eine Herausforderung war ?
    Kurz an Abbrechen gedacht, das jedoch als „keine Option“ verworfen und Tempo rausgenommen. Von Etappe zu Etappe durchgequält aber schlussendlich angekommen.
    Ich habe jedenfalls festgestellt dass es bei mir nicht läuft, sobald ich mich unter Druck setze…
    Ich arbeite dran?

  4. Uwe sagt:

    Hallo Dennis,
    auch wenn der Bericht schon etwas älter ist, möchte ich Dir dafür danken. Ich finde es schön, wenn man auch mal über etwas schreibt dass man selbst als unschön bezeichnet. Das ist einfach ehrlich und kennen alle Deine Leser mit Sicherheit auch.
    Ich kenne das auch nur allzu gut. Ich habe mir angewöhnt, in solchen Situationen meine Ziele zu ändern. Wenn ich wirklich sehe, dass mein gestecktes Zeitziel nicht erreichen werde, dann möchte ich lernen. Dann nutze ich den Wettkampf um Neues auszuprobieren. Bei mir sind das komplett unterschiedliche Dinge. So kann es z.B. sein, mal an ein bestimmtes Detail meiner Technik zu denken, jemandem bewusst „an den Fersen“ zu bleiben oder mit Geschwindigkeiten zu spielen. Das ist immer unterschiedlich. Ich mache aber damit den besch… Wettkampf zu einem Erfolg auf anderer Ebene und lerne daraus.

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