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Sechs-Pässe-Motorrad-Tour durch die Schweiz und Liechtenstein

Dennis genießt den Ausblick auf die Schweizer Alpen

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Schon im vergangenen Jahr hatten wir die Motorradsaison mit einer Tour durch die schöne Schweiz ausklingen lassen. Und weil’s so schön war, wollten wir auch das Motorradjahr 2012 wieder mit einer Tour durch die Schweizer Alpen abschließen. Bine und Dirk, ein befreundetes Pärchen, wollten auch mal in den Genuss Schweizer Bergpässe kommen, also schlossen sich die beiden spontan an. Der Plan war einfach: Zu viert die Berge und einen Schweizer Pass nach dem anderen unsicher machen.

Für den interessierten Tourenfahrer: Den Download der GPX-Dateien zum Nachfahren findet ihr direkt unter den GPS-Tracks.

Donnerstag 13.09. – Abfahrt in die Schweiz

Unsere Abfahrt war für den Abend geplant. Wir wollten dann nachts irgendwann in Arni ankommen, um Freitags mit einer etwas kürzeren Tour zu starten. Dazu aber gleich mehr.

Leider verzögerte sich die Abfahrt durch die Arbeit etwas nach hinten. Nach dem Beladen der Autos und der Anhänger kamen wir gegen halb zehn endlich in Mainz los. Schließlich mussten vier Motorräder mit zwei Autos, vier Personen und jeder Menge Essen und Trinken nach Süden befördert werden.

Vignette auch für Anhänger!

Achtung: In der Schweiz benötigt man für die Autobahn nicht nur für das Auto eine Vignette, die 40€ kostet, sondern auch noch für den Anhänger. Ebenfalls für die Motorräder, falls diese auf der Autobahn gefahren werden sollen! Kümmert euch also um entsprechende Vignetten oder plant den Weg über die Landstraßen.

Wir wollten uns das Geld sparen und lieber in Benzin für die Mopeds investieren. Also entschieden wir uns für eine Route, die uns ab der Schweizer Grenze nur noch über die Landstraße führte. Die beiden Zollstationen, die wir auf dem Weg in die Schweiz passierten waren unbesetzt. Wir dachten schon, dass wir ohne Unterbrechungen einreisen können. Aber da hatten wir nicht mit dem Schweizer Zoll bzw. dessen Beamten gerechnet 🙂

Ca. einen Kilometer hinter der Grenze warteten die beiden Herren an einer Tankstelle und zogen uns morgens gegen drei Uhr „aus dem Verkehr“. Fahrzeug- und Personenkontrolle. Die Sache war glücklicherweise nach ein paar Minuten und ohne Probleme erledigt. So konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.

Angekommen in Arni schleppten wir die nötigsten Taschen für die Nacht in die Wohnung. Gegen vier Uhr fielen wir völlig übermüdet ins Bett.

Freitag 14.09. – Auf nach Liechtenstein

Wir standen gegen zehn Uhr auf. Erstmal frühstücken, dann luden wir die Motorräder von den Anhängern ab. Nach einer ausgiebigen Stärkung ging es los, für diesen Tag war eine Tour von rund 340km angesetzt. Von Arni im Aargau aus fuhren wir los nach Thalwill und an den Zürichsee.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter über über Pfäffikon und Rapperswil. Weiter Richtung Norden bis nach Dussnang, vorbei an Watwil nach Liechtenstein und dessen Hauptstadt Vaduz. Leider waren wir spät dran, deshalb musste das geplante Eis ausfallen und es blieb beim Tanken. Danach machten wir uns auf an den Heimweg.

Stau der ganz besonderen Art

Nicht schlecht staunten wir übrigens, als wir plötzlich im Stau standen! Mitten auf einer Schweizer Landstraße. Nach ein paar langsamen und vorsichtigen Überholmanövern hatten wir auch die Übeltäter ausgemacht. Aber schaut es euch einfach selbst an… 😉

Nichts Besonderes in der Schweiz - Stau wegen einer Kuhherde

Unsere Route führte uns weiter über Sargans und südlich des Walensees. Während des Sonnenuntergangs bietet sich hier ein spektakulärer Blick auf die umliegenden Berge, den See und die wunderschöne Natur. Das alles gepaart mit einer schönen Strecke bis Glarus Nord.

Von dort aus fuhren wir weiter über Willerzell und Einsiedeln. Hier gibt es noch mal eine schöne, kurvige Strecke, die sehr zu empfehlen ist. Danach ging es mehr oder weniger direkt Sihlbrugg Dorf wieder zurück nach Arni.

Unsere Mägen schrien bereits vor Hunger und die einsetzende Müdigkeit sowie Dunkelheit ließen uns die „Heimat“ umso mehr ersehnen. Alles in allem waren wir an diesem Tag 340km auf den Straßen der Schweiz und Liechtensteins unterwegs. Inklusive Pausen kamen wir auf rund acht Stunden.

Zum Abendessen gab es noch Tomatensoße á la Dirk und ein Bierchen bzw. Wein. Danach stand noch die Tourenplanung für Samstag auf dem Programm und schon ging es für uns ab ins Bett. Der morgige Tag sollte anstrengend genug werden…

Samstag 15.09. – Sechs Bergpässe und 540km

Lasset die „Monster-Tour“ beginnen!

Diese sollte uns ca. 540km über mehrere Bergpässe führen. Da der Tag also lang und anstrengend werden würde, klingelte der Wecker schon um viertel nach sechs. Um Punkt 07:15 Uhr saßen wir noch recht warm eingepackt auf den Motorrädern, um die Reise gen Süden anzutreten. Diese führte uns zunächst den Heimweg von gestern über Schindellegi, Glarus Nord und dann über den Klausenpass weiter Richtung Südwesten bis Altdorf. Von dort aus dann nach Süden bis nach Wassen. Am höchsten Punkt des Passes legten wir unsere erste Pause mit dem zweiten Frühstück ein. Zumindest ich fand den Anblick von Schnee Mitte September doch erst mal etwas befremdlich…

Nach der Abfahrt vom Klausenpass sollte mein persönliches Lieblingsstück der Strecke beginnen, nämlich der Sustenpass. Auf gut 45km besten Asphalts, mit perfekten Kurven und einem sagenhaften Ausblick führt er Richtung Westen nach Innertkirchen. Gerade wegen der tollen Strecke ist der Sustenpass allerdings auch extrem beliebt bei allerlei Touristen und Reisenden. Deshalb muss mit erhöhtem Verkehrsaufkommen gerechnet werden.

Was ist denn hier los? Mopeds so weit das Auge reicht…

Nicht schlecht staunten wir übrigens, als wir auf dem Sustenpass unzähligen Tweitakt-Mopeds auf der Strecke sahen. Was wir aber gleich zu Beginn belustigt wahrgenommen hatten waren die teils mehr als nur witzigen Kostüme und fahrbaren Untersätze der Fahrer und Fahrerinnen! Ein Obelix mit Hinkelstein im Anhänger oder ein Junggesellenabschied mit Bräutigam im pinken Anzug, um nur mal zwei Beispiele zu nennen.

Die Lösung des Rätsels ergab sich bei einer kurzen Pause oben auf dem Sustenpass. Dort kamen wir nämlich mit einigen der sogenannten Töfflihelden ins Gespräch und erfuhren, dass es sich bei dem Spaß um das „Red Bull Alpenbrevet“ handelte. Auch hatten wir die Ehre, zwei der „Töfflis“ für ein kurzes Bild missbrauchen zu dürfen, Auch wenn unsere Lederkombi optisch nicht so ganz gepasst hat, ist es doch ein optisches Highlight 🙂

Weiter zum Grimsel- und Furkapass

Nach unsrer sehr amüsanten Pause zwischen hunderten von „Töfflis“ ging es weiter Richtung Süden. Durch Guttanen hindurch und direkt auf zur nächsten Berg- und Talfahrt, denn der nächste zu erobernde Pass war der Grimselpass mit seinen rund 32km Länge. Nicht nur eine auch hier tolle Strecke erwartete uns. Weitere Zweitakter in toller Aufmachung und mit verrückten Fahrer/innen und es wurden immer mehr! So mutierte unsere Fahrt zu einem einzigen großen Überholmanöver, was jedoch viel eher lustig als störend war.

Direkt im Anschluss folgte der Furkapass, der höchsten unserer Tour. Kurz vor der höchsten Stelle legten wir noch eine Pause ein. Wir gönnten uns ein Stück Kuchen, eine Rivella Kräuterlimonade und ein schnelles Schläfchen in der Septembersonne gegenüber dem Hotel Belvédére in unmittelbarer Nähe des Rhonegletschers. Die letzten Höhenmeter hinauf auf den Pass und damit auf 2436 m. ü. M. waren schnell überwunden.

Wie Sommerurlaub in Italien

Wieder im Tal angekommen fuhren wir über Hospental direkt weiter auf den St. Gotthardpass und somit wieder hinauf bis auf 2106m. Wieder runter vom St. Gotthard ging es Richtung Süd-Osten, ins Tessin nach Biasca. Hier erwartete uns doch glatt ein Feeling von Sommerurlaub in Italien 🙂 Olivenbäume, italienische Straßenschilder und braun gebrannte Menschen, dort hätten wir glatt verweilen können.

Aber ein Stück Strecke hatten wir ja noch vor uns. Richtung Norden führte sie uns auf den Lukmanierpass mit seinen rund 60km Richtung Westen und dann Norden bis nach Disentis im Kanton Graubünden. Dort schloss sich der 30km lange Oberalppass mit einer letzten kurzen Kaffeepause an. Er sollte uns über Andermatt zurück Richtung Heimat bringen. Zwischendurch konnten wir noch einen tollen Blick auf das Matterhorn erhaschen.

Weiter ging es Richtung Norden. Zurück nach Altdorf und entlang des Vierwaldstättersees und des Zugersees nach Arni. Dort ließen wir es uns bei selbst gemachter Pizza, Rotwein und Bier gut gehen. Wir wechselten sogar noch mal die Mopeds durch. Bine konnte auf ihrer R6 einfach nicht mehr sitzen. Also stieg ich auf die R6, Flo übernahm meine Daytona und Bine machte es sich auf der F650GS gemütlich. Nur Dirk blieb, wo er war, auf seiner flotten R1 🙂

Insgesamt waren wir knapp über 13 Stunden unterwegs! Knapp 540km und sage und schreibe fast 22000 Höhenmeter legten wir auf unseren Mopeds zurück! Jeder Motorradfahrer kann sich vermutlich vorstellen, dass unsere Gesäße an diesem Abend nicht mehr allzu lange am Essenstisch verbrachten. Die Bettchen riefen einfach sooo laut…

Sonntag 16.09. – Es geht heimwärts

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Ruhe und der Heimfahrt.

Wir schliefen gemütlich aus, frühstückten ausgiebig und brachten die Wohnung wieder auf Vordermann. Danach bepackten wir die Autos, beluden die Hänger und machten uns auf dem Weg zurück nach Mainz.

So endete also unsere Schweiz-Tour 2012 mit zwei tollen, von bestem W,etter geprägten, aber anstrengenden Motorrad-Tagen. Danke noch mal an meinen Vater, dass wir uns mal wieder in seiner Schweizer Wohnung einquartieren durften!

Fazit und Tipps

Die Schweiz ist immer wieder ein Traum für jeden Motorradfahrer!

Die kürzere Tour vom Freitag ist perfekt, um sich langsam warm zu machen, bevor man sich auf die großen Bergpässe stürzt. Die sechs am Samstag von uns gefahren Pässe sind mit das Beste, was man sich an kurvigen Straßen nur wünschen kann. Daher ist allerdings auch entsprechend viel los. Aber mit der ständigen Aussicht auf die umliegenden Gipfel könnte es kaum schöner sein!

Gerade, wenn ihr schon im Frühjahr oder gegen Herbst unterwegs seid, packt euch was Warmes zum Drunterziehen ein! Am Morgen ist es teils noch knackig kalt, sowohl unter der Leder-Kombi, als auch an den Händen. Achtet außerdem auf die Mautpflicht in der Schweiz. Auch Motorräder müssen hier zahlen, also plant eure Touren entsprechend, dass ihr ohne Autobahn in die Alpen kommt. Es sei denn natürlich, ihr investiert die 40CHF für die Vignette.

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Dennis
Dennis
Flachlandtiroler und Bergliebhaber! Im normalen Leben IT’ler, ab und an auch Klettertrainer, aber am liebsten selbst in den Bergen unterwegs. Ob im Fels oder Eis ist eigentlich egal, Hauptsache rauf da!

4 Comments

  1. Sabine sagt:

    …und ich danke Flo noch heute, dass ich auf den letzten Metern seine BMW fahren durfte. Ich gaube ich wäre sonst pflegebedürftig wieder nach Hause gekommen. 🙂
    Was eine megacoole Tour mit meinen Freunden!!

  2. Ingemar Ambord sagt:

    Hallo
    Ich lese begeistert und interressiert den Blog. Das habt ihr sehr gut gemacht. In diesem Artikel sind mir 2 „grobe“ Fehler aufgefallen. Ich muss dazu noch erklären, dass ich in etwa in diesem Gebiet wohne und neben dem Motorradfahren noch ein bisschen (;-)) unterrichte, sprich Lehrer bin. Also:
    Der Furkapass ist nicht der höchste Pass hier – der Nufenenpass (ganz in der Nähe der Furka übrigens, ist noch um einiges höher.) und das Matterhorn ist bestimmt der schönste und beeindruckenste Berg der Alpen, aber bei weitem nicht der höchste…
    Vielleicht mögt ihr das noch korrigieren? Ansonsten bin ich wie gesagt begeistert.
    Mit freundlichen Grüssen
    Ingemar Ambord

    • dennis sagt:

      Hallo Ingemar,

      danke für deinen Kommentar, da sind uns ja tatsächlich zwei dumme Schnitzer passiert! Wir haben das natürlich sofort korrigiert… setzen, sechs 🙂
      Viele Grüße in die Schweiz
      Dennis

  3. Bernd sagt:

    Vielen Dank für den tollen Artikel. Eine Alpen-Motorrad-Tour ist einfach wunderbar. Man kann immer wieder etwas Neues entdecken. Ich freue mich schon, wenn es wieder losgeht.
    Mit besten Grüßen
    Bernd

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