Die Dooser Wand
Die Fränkische Schweiz – Sportklettern als Auftakt für den Alpenurlaub 2013
21. Juli 2013
Der Salbitschijen Südgrat
Salbitschijen Südgrat – 23 Seillängen Spaß und Anstrengung
4. August 2013
Die Dooser Wand
Die Fränkische Schweiz – Sportklettern als Auftakt für den Alpenurlaub 2013
21. Juli 2013
Der Salbitschijen Südgrat
Salbitschijen Südgrat – 23 Seillängen Spaß und Anstrengung
4. August 2013

Durch’s Höllental auf die Zugspitze

Gipfelfoto auf der Zugspitze

Gipfelfoto auf der Zugspitze

Gefällt dir dieser Beitrag? Dann like oder teile ihn.

Unser erster Programmpunkt für den Alpenurlaub 2013 war die wohl bekannteste, aber gleichzeitig auch anspruchsvollste Tour auf Deutschlands höchsten Berg,  die Besteigung der Zugspitze durch das Höllental.

Sonntag, 21.07.2013 – Der Urlaub beginnt

Wir erreichten Garmisch – Partenkirchen bzw. eher gesagt das benachbarte Hammersbach gegen neun Uhr abends und unser Plan war relativ simpel: Irgendwo wild biwakieren, also einfach unter freiem Himmel schlafen und am kommenden Morgen durch das Höllental auf die Zugspitze aufsteigen. Einen geeigneten Schlafplatz in der Nahe des Autos zu finden war dann doch gar nicht so einfach, wollten wir uns nicht einfach verbotener Weise auf eine Weide legen. Also beschlossen wir kurzerhand, direkft auf dem Parkplatz zu schlafen. Das Auto stand vorne, wir machten es uns im hinteren Teil „gemütlich“. Gemütlich heißt in unserem Fall, den Biwaksack, also quasi eine wasserfeste Hülle, auf den Boden zu legen und darauf dann Isomatten, Schlafsäcke, Flo und mich so zu drapieren, dass wir wenigstens die paar Stunden Schlaf, die wir haben würden, halbwegs gut verbringen können.
Das war uns jedoch scheinbar nicht gegönnt, denn andauernd kamen Leute vorbei und fuhren Autos auf den Parkplatz, die uns dabei kurz anstrahlten. Irgendwie schafften wir es dann aber doch noch einzuschlafen und immerhin waren die neuen Schlafsäcke mehr als warm genug, so dass wir nicht frieren mussten.

Montag, 22.07.2013 – Der Marsch durch’s Höllental

Der Wecker sollte eigentlich um vier Uhr klingeln, um einen Abmarsch um fünf zu gewährleisten, allerdings überhöhrten wir leider unseren Wecker und wurden eine halbe Stunde später wach. Ganz schön kalt war es in der Nacht geworden und so beeilten wir uns nicht nur wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit, in unsere Klamotten zu kommen, hatten wir doch darüber hinaus einen engen Zeitplan. Direkt nach dem Anziehen, einem lauwarmen Tee vom Vorabend,dem Zähneputzen und dem Schultern der Rucksäcke ging es gegen halb sechs Ios.

Unser Weg führte uns von 758m ü. nN im allmählich aufgehenden Sonnenlicht über einen Wanderweg entlang des Hammersbaches in Richtung der Höllentaleingangshütte. Direkt hinter der Hütte befindet sich der Eingang zur HöllentaIklamm.

Flo in der HöllentaIklamm

Die Klamm ist ein Naturschauspiel der Superlative, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass es „nur“ Wasser war, das eine bis zu 70 Meter tiefe Rinne in den Fels geschliffen hat. Wir beeilten uns etwas, durch die Klamm zu kommen und kamen trotz unseres verspäteten Abmarsches pünktlich und wie geplant um sieben Uhr auf der dahinter liegenden Höllentalangerhütte an.

Die HöllentaIklamm

Auf deren Terrasse erwarteten uns schon Bine, Dirk und Silvy, eine Freundin der beiden. Wir hatten Bine versprochen, sie mit auf die Zugspitze zu nehmen und die beiden anderen wollten sich diesen Trip verständlicherweise nicht entgehen lassen. Nach ein paar Minuten Pause starteten wir also in den zweiten und weitaus längeren, anstrengenderen, aber auch abenteuerlicheren Teil des Tages.
Von der Höllentalangerhütte aus ging es zuerst einen erst ebenen, dann deutlich ansteigenden Wanderweg tiefer ins Höllental hinein. Das Wetter spielte nicht nur mit, sondern man hätte meinen können, dass Petrus uns noch etwas schuldig gewesen sei, denn wir hatten strahlenden Sonnenschein bei absolut sommerlichen Temperaturen von 30 und mehr Grad.

Da wollen wir rauf Die Karawane zieht weiter

Der Wanderweg wurde steiler und steiler und wir erreichten die sogenannte Hühnerleiter, darauf folgte dann das Brett und nach einer kurzen Pause setzten wir zum letzten Teilstück an, bevor es danach über einen kleinen  Ferner und dann mehr oder weniger senkrecht die Wand hinauf gehen sollte. Am Ferner angekommen schnallten die anderen vier Steigeisen bzw. Grödel an, ich hatte mich auf Flo’s Rat hin gegen die schweren, steigeisenfesten Bergstiefel und für die leichten Stiefel ohne Eisen, dafür aber in Kombination mit Eispickel entschieden; richtig, wie ich herausfinden sollte. Wir stiegen also im Schnee weiter auf, immer der Spur der zahllosen Bergsteiger vor uns folgend, bis zum Einstieg in den Klettersteig. Schon von weitem sahen wir, womit wir leider schon fast gerechnet, aber nicht darauf gehofft hatten, Stau im Klettersteig,  weil langsamere Leute an den teils recht anspruchsvollen Stellen Probleme hatten und daher länger brauchten, als die Nachfolgenden. Wir ließen uns davon jedoch nicht demotivieren, legten Klettergurte und Klettersteigsets an und stiegen auch schon kurz danach ein.

Der Ferner und dahinter der Klettersteig Ausblick auf das Höllental Der Alpsee

Die im Fels steckenden Eisenstifte und ein gespanntes Drahtseil des Klettersteiges ermöglichen das Erklimmen der fast senkrechten Wand,  um danach weiter zur Irmerscharte und der Nordflanke des Zugspitz-Ostgipfels aufzusteigen. Immer wieder hat man leichtere, aber auch schwierigere Stellen zu meistern, um an Höhenmeter zu gewinnen. Schließlich erreicht man über weitere Drahtseile und Eisenstifte als Sicherung den Ausstieg des Klettersteiges und befindet sich nur noch wenige Meter unter dem Gipfel der Zugspitze.

Einstieg in den Jubiläumsgrat Dennis und Flo am Gipfelkreuz der Zugspitze Zugspitze und Münchnerhaus

An dieser Stelle waren wir durchaus geschafft, waren doch gerade Flo und ich bereits seit halb sechs zu Fuß unterwegs. Selbstverständlich ließen wir es uns nicht nehmen, trotz des enormen Andrangs am Gipfelkreuz,  denn natürlich wollten auch die Touristen, die mit der Bahn hier herauf gekommen waren den Gipfel „besteigen“, ein Gruppen-Gipfelfoto zu machen und fielen uns glücklich und vor allen Dingen stolz in die Arme. Der nächste Programmpunkt war schnell beschlossen, denn mit schmerzenden Füßen, leeren Mägen und Durst lebt es sich schlecht. Deshalb nahmen wir in Deutschlands höchstem Biergarten Platz und taten etwas für das leibliche Wohl. Ich glaube, ich habe selten ein Radler so genossen wie in diesem Moment und auch die Gullaschsuppe war grandios! 😉
Die letzte Bahn ins Tal fuhr um 17 Uhr und so lange ließen wir es uns noch zu fünft auf der Terrasse des Biergartens gut gehen, bevor Bine, Silvy und Dirk wieder den weg nach unten antraten und Flo und ich  zurückblieben, um auf dem Münchner Haus zu übernachten. Also schauten wir uns etwas auf der Zugspitze um, sowohl auf der deutschen, als auch auf der österreichischen Seite, genossen das Abendessen und gingen früh ins Bett, denn schließlich hatten wir für den kommenden Tag noch eine ganz besondere Tour geplant… dazu aber mehr hier.

Gefällt dir dieser Beitrag? Dann like oder teile ihn.

Dennis
Dennis
Flachlandtiroler und Bergliebhaber! Im normalen Leben IT’ler, ab und an auch Klettertrainer, aber am liebsten selbst in den Bergen unterwegs. Ob im Fels oder Eis ist eigentlich egal, Hauptsache rauf da!

3 Comments

  1. […] diesem Tag konnte ich mir dann einen Kindheitstraum erfüllen. Es ging nur nicht am Vortag direkt von Hammersbach über das Höllental auf die Zugspitze (was ich 2009 nicht gemacht habe), sondern am Folgetag bogen wir auch bei perfekten […]

  2. […] alkoholfreien Bier, einem Tee und einer Nacht im Schlafsack unter freiem Himmel. Doch dazu zu einem späteren Zeitpunkt mehr, dieser Artikel soll mein zurückliegendes Wochenende beschreiben. Die Planungen waren, dass Eva […]

  3. […] Feldberg (Bericht im Freiluft Blog) Bayern: Zugspitze (Bericht von Abenteuersüchtig) Berlin: Großer Müggelberg (Bericht von Blog@InBerlin) Brandenburg: […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert