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Hochtouren in Südtirol – Zufallspitze Nordwand und Monte Cevedale

Flo in der Nordwand auf dem Weg zur Zufallspitze

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Hochtouren im schönen Südtirol

Rückblick.

Dennis und ich haben uns die letzten Wochen verstärkt unserer alpinen Ausbildung bei den Naturfreunden gewidmet. Als kleine Belohnung und Zwischenstation wollen wir nun endlich mal wieder „nur“ für uns Bergsteigen gehen. Einrach gemeinsam eine gute Zeit verbringen und das Gelernte aus den Lehrgängen anwenden. Ganz ohne, dass einem ein Ausbilder ständig auf die Finger oder die Füße schaut und jeden Handgriff kritisch beäugt.

Leider haben wir nur einen sehr begrenzten Zeitslot von 5 Tagen, denn dann muss Dennis wieder zu seinem nächsten Prüfungslehrgang. Aus diesem Grund und da ich noch nicht akklimatisiert bin, müssen die Westalpen mit den hohen Walliser Bergen dieses Jahr leider ausfallen. Die Entscheidung fällt nach sorgfältiger Lektüre unserer beiden Hochtourenführer auf das Ortlergebiet in Südtirol.

Sulden – Messners Yakdorf

Sulden am Ortler ist neben dem Talort des Königs von Südtirol, dem Ortler (3.905m), eben auch durch die Yakzucht von Reinhold Messner bekannt geworden. Hier züchtet der Grand Signore des Bergsteigen seine Yaks.

Wir reisen getrennt aber gemütlich am Sonntag an. Die Fahrt von Freiburg zieht sich, ist allerdings landschaftlich durch das Tessin, Münstertal und über den Flüelapass landschaftlich traumhaft schön! So werde ich bereits während der Anfahrt eingestimmt auf tolle Berglandschaften. Irgendwann erblickt man dann auch zum ersten Mal den Ortler, spätestens in diesem Moment geht einem einfach das Herz auf!

Nachdem wir beide angekommen sind checken wir in dem schönen Hostel B & B Nives ein, wo uns neben einem tollen Zimmer auch eine super Pizza und ein guter Gin Tonic erwartet.

Los geht’s Richtung Berge

Für den Montag planen wir aufgrund des durchwachsenen Wetters lediglich der Aufstieg zur Casatihütte auf 3.269m. Da ich mich eh noch akklimatisieren muss, entschieden wir uns dazu, ohne Bahnunterstützung vom Tal aus aufzusteigen. Der Weg zieht sich von der Talstation erstmal durch eine schöne Wiesenlandschaft, bevor man dann allerdings hässlich auf der Skipiste hochgeht. An der Bergstation angekommen gönnen wir uns dann eine kurze Pause und genießen die Aussicht auf den Ortler und die Königsspitze. Danach steigen wir schließlich über den doch recht spaltigen Suldenferner im Nebel auf die Suldenspitze auf. Schönwetterbergsteigen ist das heute definitiv nicht, aber immerhin reißt die Wolkendecke auf, als wir den Gipfel der Suldenspitze erreichen. Wir blicken hinab auf die zurückgelegten 1.600 Höhenmeter aus dem Tal.

Außerdem schweift unser Blick hinüber zum Ortler und der Zufallspitze. Der Masterplan wäre es, beide in den nächsten Tagen abhaken zu können! Ob das bei diesen Verhältnissen und dem fehlenden Schnee und Eis was wird???

Einsam genießen wir die entspannte Stimmung am Gipfel. Endlich sind wir einfach mal wieder zusammen in den Bergen, nachdem wir die letzten beidne Jahre eher getrennt unterwegs waren. Nach unserer Rast steigen wir zu Bier und Kaffee die letzten 20 Minuten Richtung Casatihütte ab.

Die Hütte ist ein hässliches, riesiges Gebilde und man merkt, dass im Winter hier deutlich mehr los sein muss. Sie ist etwas in die Jahre gekommen und wir sind mit einer handvoll Gästen nahezu alleine. Das Abendessen ist, wie gewohnt von italienischen Hütten, viel und nur mäßig gut. Wir gehen für eine Hochtour spät ins Bett, müssen wir doch erst um halb sieben frühstücken. Das ist mal eine Luxuszeit für eine Hochtour!

Zufallsspitze und Monte Cevedale

Von der Casatihütte aus sind es nur rund 500 Höhenmeter auf den Monte Cevedale. Zeit haben wir also trotz des „Ausschlafens“ genug, sodass wir uns dazu entschieden, uns mal das kleine „Nordwändchen“ anzusehen, das kurz vor dem letzten Gipfelanstieg nach links oben weg zieht. Zwei Eisgeräte haben wir, in der Hoffnung auf die Königspitze, sowieso dabei…

Am Einstieg angekommen sehen die Verhältnisse rechts vom Gipfel ganz solide und sicher aus. Wir entscheiden uns, die erste Linie in die bisher noch glatte, unverspurte Wand zu ziehen. Wie so oft beim Spuren ist es zwar sehr anstrengend, aber man hat das Gefühl, man ist der erste am Berg. Ein gewisses „Pioniergefühl“ und Stolz erfüllt einen. Dennis und ich spuren die 150 Höhenmeter hinauf, das nutzt eine uns nachfolgende Seilschaft direkt aus und geht in unseren Trittspurgen ebenfalls hier hinauf. Die Wand ist rund 45 Grad steil und recht homogen. Gegen Ende flacht sie etwas ab, sodass man ohne Wechte auf den Grat aussteigen kann, bevor es die letzten Meter durch leichtes Blockgelände auf den Gipfel der Zufallsspitze (3.757m) geht.

Wir genießen den Gipfel und spuren dann den Grat entlang, einen Felsriegel leicht links umgehend, auf den Monte Cevedale hinüber. Auch diese Tour macht wohl der normale Bergsteiger hier eher weniger. Die meisten sind sowieso Hochtoureneinsteiger, die über den Normalweg mit Bergführer auf den Gipfel gehen. Auf dem Gipfel erwartet uns ein Panorama über Monte Zebru, Königsspitze und Ortler.

Wir sitzen in der Sonne, essen etwas, trinken und sinnieren über das schöne Leben. Hier oben ist die Welt so einfach und auf das Wesentliche reduziert. Fernab aller Sorgen zählt nur das Hier und Jetzt. Und natürlich noch der sichere Abstieg, den wir kurz danach antreten. Bereits vier Stunden nachdem wir die Hütte verlassen haben, treffen wir wieder auf selbiger eintreffen. Wir genießen noch einen italienischen Cappuccino und treten dann den langen, nervigen Abstieg hinüber zur Hintergrathütte an. Der nächste Gipfel wartet schon, aber das soll der Inhalt eines weiteren Artikels werden 😉

Ein Dankeschön geht an den Bergverlag Rother, der uns mit zwei liebevoll gestalteten Hochtourenführern für die Planung ausgestattet hat. Die mit * gekennzeichneten Links sind Affiliate Links. Wenn ihr darüber etwas bestellt, erhalten wir eine kleine Provision, euch kostet der Artikel dabei selbstverständlich keinen Cent mehr!

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Flo
Flo

1 Comment

  1. Oliver sagt:

    Wow das sieht echt cool aus! Eine Nordwand muss ich auch mal machen. Es gibt noch so viel in den Bergen, dass ich machen kann 😀 Danke für den Beitrag.

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