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Kletterhallentest: Kletterhalle Wiesbaden

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Der große Kletter- und Boulderhallentest im Rhein-Main-Gebiet Teil 1: Kletterhalle Wiesbaden

Kletterhalle Wiesbaden

 

Anfahrt, Preise und Kurse

Die Kletterhalle Wiesbaden findet man in der Holzstrasse 11 der schönen Rheinmetropole. Die Anfahrt mit den Öffentlichen gestaltet sich problemlos bis zur Haltestelle Carl-von-Linde-Straße z. B. vom Hbf Wiesbaden mit den Linien 4, 27 und 45 und zwei Minuten Fußweg. Wer hingegen mit dem Auto anreist, der sollte sich gerade zu den üblichen Stoßzeiten auf eine längere Parkplatzsuche einstellen. Zumindest kostenlos parken ist in der Nachbarschaft der Halle möglich.

Ein Tipp: Fragt am Empfang der Halle nach dem Schlüssel für die Tiefgarage! Bei freien Parkplätzen könnt ihr dort dann ebenfalls kosten- und vor allen Dingen stressfrei parken.

Ganz neu: Die KletterflatrateDie Preise staffeln sich, wie in Kletterhallen meist üblich nach Alter, Profession und eventueller Mitgliedschaft im DAV. So zahlt ein Nicht-Student ohne Zugehörigkeit zum DAV am Wochenende und im damit teuersten Tarif 13€ Eintritt. Unter der Woche zahlt dieser bis 18 Uhr 9€, danach 12€. Schüler, Studenten usw. wie zum Beispiel auch DAV-Mitglieder erhalten Rabatte auf den Eintrittspreis. Alle Preise, auch für Leihmaterial findet ihr in der Preisliste der Kletterhalle Wiesbaden. Ein Highlight ist die neue Kletterflatrate. Für 19,90€ Aufnahmegebühr und eine monatliche Pauschale von 19,90€ (rund 239€ pro Jahr) klettert ihr wann immer und so oft ihr wollt.

Leihmaterial erhält man gegen einen Aufpreis in guter Qualität. Während unseres Tests konnten wir hier, wie erwartet, keinen übermäßigen Verschleiß oder gar zweifelhafte Produkte entdecken.

Das Kursangebot in der Halle ist ausreichend und dennoch nicht überladen. Hier wurde sich vorher Gedanken gemacht, welche Zielgruppe man ansprechen möchte und entsprechende Kurse ausgearbeitet. Angeboten werden Grund- und Vorstiegskurs, ein Technikkurs, Eltern/Kind-Kurse und Kinderkurse, die Preise bewegen sich zwischen 40 und 50€.

Eingangsbereich und Halle im Test

Die Kletterhalle Wiesbaden wurde in einem Teilbereich einer partiell stillgelegten Tennishalle realisiert. Dementsprechend ist sie klassisch im Stil eines Sportheims gehalten. Im Eingangsbereich mit Kasse und Sportsbar werden wir freundlich empfangen und gefragt, ob wir bereits erfahren im Sichern sind. Für uns ist dies eine der wichtigsten Fragen um Unfälle zu vermeiden, wenn wir als Neuling in einer Halle sind! Hier finden sich auch – wie für Tennishallen so üblich – Tische und Bänke. Durch große Glasscheiben kann man bei einem herrlich duftenden Cappuccino das wilde Treiben in der Halle oder einfach nur seine „Spetzln“ beim Klettern beobachten. Hier oder auf den in der Halle ausreichend vorhandenen Sofas verbringt man dann auch seine Kletterpausen. Kalte und warme Getränke wie auch Snacks von Hot Dogs bis zur Pizza werden in der Sportsbar angeboten und sorgen für das leibliche Wohl während oder nach dem Klettern.

Jede Menge Routen und für jeden Geschmack etwasDie Halle selbst ist mit rund 1000 qm Wandfläche durchschnittlich groß und auf der Grundfläche eines der ehemaligen Tennisplätze untergebracht. Die Wandhöhe von rund 10m ist im Vergleich zu anderen Hallen verhältnismäßig gering, sodass viele Routen doch recht kraftintensiv oder technisch anspruchsvoll geschraubt sind, um den Kletterer auch auf 10m „fertig“ zu machen. Insgesamt existieren rund 80 bis 90 Routen mit einer maximalen Länge von immerhin rund 17 bis 20 Metern. Diese Routenlänge wird ermöglicht durch ein schönes und langes Dach, über das die Kletterhalle Wiesbaden verfügt. Einziger Wermutstropfen: Die Routen im Dach kreuzen sich öfter, was gerade zu Stoßzeiten mit vielen Kletterern nicht gerade optimal ist. Hier ist dann warten angesagt und Absprache mit den anderen Seilschaften, damit es während des Kletterns zu keinen bösen Überraschungen kommt. Um auch im Dach stressfrei und vor allen Dingen sicher klettern zu können solltet ihr ein Seil mit mindestens 50m Länge nutzen.

Das Dach der Kletterhalle WiesbadenDie Routen, welche monatlich von vier bis fünf Schraubern umgeschraubt werden, bewegen sich alle in den Schwierigkeitsgraden 3 bis 10. Damit ist das Spektrum groß genug, um sowohl für den blutigen Anfänger als auch für den Leitsungskletterer etwas zu bieten. Anfänger des Vertikalsports kommen dank einer ausreichenden Anzahl an Toprope-Routen immer auf ihre Kosten, erfahrene Kletterer wechseln direkt in die Vorstiegsrouten oder ziehen die Toprope-Seile ab. Diese sollten nach dem Klettern natürlich wieder korrekt als Toprope eingehängt werden!
Eine kleine und sehr praktische Übungswand an der Rückseite der Halle ermöglicht auch das Üben des beim Vorstieg notwendigen Clippens direkt am Boden.

Neue Routen werden monatlich geschraubtDie Qualität der gekletterten Routen hat uns gut gefallen. Von technischer Kletterei über Balance bis zu Überhängen und dem bereits erwähnen, langen Dach war alles dabei. Wünschenswert wäre für uns noch, die teils etwas kraftintenisven Züge zu Gunsten von etwas technischeren zu reduzieren, das fällt aber unter die Kategorie „Motzen auf hohem Niveau“. Die Routen sind aus unserer Sicht durchschnittlich schwer und damit realistisch bewertet. Geschenkt bekommt man hier nichts! Für spezielle Events wie zum Beispiel die offenen Stadtmeisterschaften werden extra Routen geschraubt.

Und sonst?

Die Slackline und das Bierbank BouldernFür Abwechslung während der Pausen oder auch nach dem Klettern sorgen außerdem ein kleiner Boulderbloc, eine Slackline und die Möglichkeit zum „Bierbank bouldern“. Einen Außenbereich zum Klettern an der frischen Luft gibt es leider nicht. Dies ist aufgrund des begrenzten Platzangebotes in der Stadt zwar schade, aber natürlich nachzuvollziehen und alles andere als selbstverständlich. Dafür glänzt die Halle mit einer netten und gemütlichen Atmosphäre, die  zum Klettern und Verweilen einlädt. Die Umkleiden und Toiletten bzw. Duschen sind zwar schon älter aber sauber und ordentlich, in einem kleinen Shop gibt es die wichtigsten Dinge wie Schuhe, Chalk(-bags) und Sicherungsgeräte zu kaufen.

Die Kletterhalle Wiesbaden bietet außerdem noch Bogenschießen, Kindergeburtstage an der Kletterwand und Teambuilding-Maßnahmen an. Außerdem existieren noch zwei Tennisplätze für alle verbliebenen Fans des Ballsports.

Unser Fazit

Die Kletterhalle Wiesbaden kann sich sehen lassen. Einsteiger und Fortgeschrittene, Liebhaber von technischen und kraftvollen Routen, alle kommen hier auf ihre Kosten. Das Dach bietet jedoch im Normalfall trotz seiner Länge leider nur Platz für einen Kletterer und die Parkplatzsituation ist nicht ideal. Eine gemütlich Atmosphäre und das freundliche Personal machen diese kleinen Nachteile jedoch locker wieder wett.
Wir werden uns hier zukünftig sicherlich öfter mal sehen lassen.

Fotografische Impressionen

Technisch anspruchsvolle Routen en masse Flo packt hart zu

Kletterhalle Wiesbaden Kletterhalle Wiesbaden Kletterhalle Wiesbaden

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Dennis
Dennis
Flachlandtiroler und Bergliebhaber! Im normalen Leben IT’ler, ab und an auch Klettertrainer, aber am liebsten selbst in den Bergen unterwegs. Ob im Fels oder Eis ist eigentlich egal, Hauptsache rauf da!

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