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Der Traum vom Fliegen – Gleitschirmfliegen A-Schein

Start zum A-Schein

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A-Schein Start am Übungshang in Ruhpolding

Als Kind haben wir sicher alle davon geträumt einmal fliegen zu können. Ich kenne niemanden, den das nicht zu irgend einem Zeitpunkt in seinem Leben fasziniert hat. Die allermeisten verlieren ihre Kindheitsträume aber irgendwann aus den Augen. Ich hoffe, dass ich bei einigen von euch mit diesem Artikel diese unbändige Lust auf Neues wieder wecken kann. Probiert es aus, es lohnt sich!

Gleitschirmfliegen war bei mir am Anfang eher ein Nebenprodukt zum Fallschirmspringen. Ein Freund hatte mich 2014 angehauen, ob ich nicht Bock hätte mal mit zum Speed Flying zu kommen. Mit einem Gleitschirm in Fallschirmgröße (12-18m²) einen Berghang mit bis zu 70 Sachen runterfliegen? Klar! Wo muss ich unterschreiben? Wann geht es los?!? Der Haken an der Sache ließ nicht lange auf sich warten. „Du hast doch deinen A-Schein?“

Äääääh, fast 🙂 Also noch nicht… Aber bald! 

Auf zum A-Schein!

Bevor es mit dem Fliegen losgehen konnte, stand noch die Wahl der Flugschule aus. Diese wurde kurzerhand dem Terminkalender überlassen. Schließlich wollte ich ja nicht ewig warten und den A-Schein bekomme ich von jeder Flugschule. Dass sich meine Wahl im Nachhinein als Glücksgriff herausgestellt hat ist natürlich schön!  Ich kann die Flugschule Luftikus aus Stuttgart nur jedem wärmstens ans Herz legen! Bei Michel und Co. seid ihr in besten Händen!

Grundkurs und A-Theorie

Erste Station für den A-Schein war das kleine Örtchen Hausen an der Lauchert. Weltstadt. Im Grunde ein kleiner  Skihang mit 140 hm, an den ein paar Wohnhäuser angebaut wurden, damit er nicht so alleine in der Landschaft steht. Für die ersten Geh- und Flugversuche mit dem Gleitschirm absolut perfekt! So sieht das Ganze von oben aus (Link). Hier haben wir den praktischen Teil des Grundkurses absolviert. Dieser umfasst mindestens 20 Flüge von 40 – 100 Meter Höhenunterschied.

Klar waren wir alle scharf darauf, möglichst schnell in die Luft zu kommen! Nach den ersten Gehversuchen auf flachem Gelände ging es relativ schnell dann auch in die Vertikale. Natürlich waren die ersten Flüge nur ein paar Meter weit. Dennoch war das Gefühl, wenn die Füße das erste Mal den Boden verlassen, unbeschreiblich schön! Ich meine, mehr als ein bisschen Stoff und ein größerer Rucksack  ist das nicht. Kein Motor, kein Lärm. Trotzdem reicht das, um euch eine weitere Dimension zum Spielen zu geben. Anfühlen tut sich das wie eine völlig neue Welt! 

Die A-Schein Theorie von in Summe 25 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten besteht aus den Sachgebieten: Luftrecht, Meteorologie, Technik und Verhalten in besonderen Fällen. Die fand ich wohl als einziger ziemlich geil. 😀 Ingenieure halt… Das gute daran war, dass wir diese im Kindergarten gleich nebenan machen konnten. So war der Wechsel zwischen Theorie und Praxis sehr gut mit dem Wetter zu synchronisieren. 

Ein Video, das die Stimmung bei so einem Grundkurs wirklich schön einfängt findet ihr unter folgendem Link

Höhenflugkurs

Der schwierigere Teil der A-Theorie lag also hinter uns. Nachdem wir die ersten paar Meter Luft unter dem Hintern alle unbeschadet überstanden hatten, konnte es endlich richtig in die Luft gehen! Finally!! Szenenwechsel ins Allgäu, ein paar Wochen später. Erwartet hat uns in Ruhpolding neben bestem Wetter auch die nötige Abflughöhe für ein paar schöne lange Abgleiter am Unterberg. Natürlich sind wir sofort auf den Gipfel gefahren um uns die Startbedingungen live anzuschauen. Der Sessellift bringt uns direkt an den Startplatz. Praktisch!  Die Vorfreude währt nur kurz. Ganz so toll sieht das Startgelände von nah dann irgendwie doch nicht aus. Steil, kurze Startstrecke,  nach 5m noch steiler, gespickt mit Baumstümpfen. Äääh, ja. OK. Ich geh dann nochmal zum Übungshang 😀  

Insgesamt sind für den A-Schein nochmal 30 Höhenflüge zu absolvieren. Davon mindestens 10 Flüge mit einem Höhenunterschied von mehr als 500 Metern. Bei mir waren es in den ersten zwei Wochen genau einer. Gleitschirmfliegen heißt vor allem Geduld haben – meine Kernkompetenz! Glücklicherweise gibt es auf der Unterberg Alm verdammt guten Kuchen. Der besänftigt. An manchen Tagen war bei der Morgenbesprechung und dem Wetterbreefing bereits klar, dass Fliegen aufgrund von zu starkem Wind oder schlicht der falschen Windrichtung nicht möglich sein wird. Diese Tage konnten wir dann zum Ausgiebigen Groundhandling, also dem Üben des Schirmaufziehens ohne abzuheben nutzen. Auch Klettern im nahe gelegenen Steinbruch wurde als Ersatz gerne hergenommen. An anderen Tagen haben wir viel Zeit am Startplatz verbracht und auf schulungstaugliche Bedingungen gewartet. 

Rückblick

Im Rückblick bin ich für die schwierigen Bedingungen sogar dankbar. Auch wenn sie mich zwischendurch an den Rand der Verzweiflung getrieben haben. Ich habe in dieser Zeit mehr über das Wetter, den Wind und Thermik gelernt als in drei Jahren Fallschirmspringen. Erfahrungen, die mir in meiner weiteren fliegerischen Laufbahn bereits mehrfach zu gute gekommen sind. Glücklicherweise geht dann nach der Ausbildung das Fenster an fliegbaren Bedingungen recht schnell auf. Also macht euch keine zu großen Sorgen, dass ihr nur rumsitzt. Auch bei uns hat das „Pech“ mit dem Wetter ein Ende gehabt und so sind wir doch irgendwann zu ein paar schönen Flügen gekommen.

Wie geht’s weiter?

Wer A sagt, muss auch B sagen! Also freut euch auf den zweiten Teil meiner Serie zum Thema Streckenberechtigung.

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Robert
Robert
Robert, unser gebürtiger Schwabe ist hauptberuflich Projektmanager. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in der Luft. Wenn er mal gerade nicht auf einer der vielen Sprungplätzen der Welt zum Fallschirmspringen anzutreffen ist, verbringt er seine Freizeit mit Gleitschirmfliegen, Mountainbiken, Klettern, Wandern, Skitourengehen oder Tauchen.

1 Comment

  1. Norbert sagt:

    Fliegen ist eben etwas wunderbares … egal wie schnell man über den Bergen unterwegs ist!
    https://www.youtube.com/watch?v=8lc5WGbc34U

    Na dann für die Zukunft alles Gute!

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