Kjerag – 1000 Meter Luft unter den Sohlen
14. August 2021Chalk – Der größte, beste, objektivste und allumfassenste Testbericht aller Zeiten! ;)
21. Juni 2022Einstieg ins Skitouren – Katrins erste Skitour
Prolog
Wir geben zu, der Artikel zur Katrins ersten Skitour sollte schon letzte Saison erscheinen, ist dann allerdings aufgrund des super Winters im Schwarzwald und den vielen Touren aus Zeitgründen verschoben worden und im Frühling muss man das ja auch nicht mehr posten… 😉
Der Artikel ist mal wieder von Katrin, Flos Freundin, geschrieben, welche immer mal wieder als Gastautorin bei uns schreibt. Meist liegt das daran, dass sich Flo eher auf das fotografieren fokussiert.
Seit ich Flo kenne habe ich diesem Tag entgegengefiebert… Endlich mit auf Skitour gehen.
Vor drei Jahre, im Winter 2017, begann mein Wintersportleben. Durch eine liebe Freundin, die mich zugegebenen Maßen erst ein bisschen überreden musste. Nach einem etwas unglücklichen Start, ein Tag Skikurs auf dem Feldberg bei Dauerregen, hatte uns das Fieber gepackt und wir nutzten jede Gelegenheit um auf die Skier zu kommen.
Da ich im Sommer gerne zum Wandern in den Bergen unterwegs bin, war es eine logische Konsequenz, dass mich auch bald das Skitouren gehen reizte. Allerdings hatte ich um ehrlich zu sein keine Ahnung davon, was das bedeutet. Mir gefiel einfach die Vorstellung mit meinen Skiern den Berg hinaufzusteigen, statt mit dem Lift zu fahren und dann abzufahren. Dies alles ohne das lästige Anstehen und die überfüllten Pisten.
Als Flo dann in mein Leben trat kam ich das erst Mal „richtig“ mit dem Skitouren gehen und einem Skitourengänger in Berührung. Mir wurde schnell bewusst, dass das alles nicht so einfach ist, wie ich mir das vorgestellt hatte. Erstrecht als relativer Skineuling.
Erste Schritte auf Skitour
Am 5.12.2020 sollte es dann endlich so weit sein. Flo war bereit mich auf meine erste Skitour mitzunehmen. Ich war überglücklich und natürlich auch ein bisschen aufgeregt.
Wir starteten mit Robert und Urs, die mich liebenswerter Weise mit LVS-Set und Skiausrüstung ausstatteten, am Feldbergpass. Nach einer kurzen Einweisung in das LVS-Gerät ging es los.
…Dachte ich! Aber bevor die Skier angeschnallt werden, müssen ja zunächst die Felle aufgezogen werden. Als blutiger Anfänger gar kein so einfaches Unterfangen!
Dann folgten die ersten Schritte bergauf. Nach einer kurzen Phase des Eingroovens lief es dann auch recht flott rund. Das war ja auch der Teil der mir am wenigsten Sorgen bereitete, ich war mir relativ sicher, dass ich gut auf den Berg kommen würde. Nur runter musste ich ja auch wieder…
Ich war begeistert wir zogen die ersten Spuren in den neuen Schnee und stiegen langsam aber stetig hinauf Richtung Herzogenhorn. Ich lernte, dass man seine Spur so legen soll, dass man möglichst eine konstante Steigung hat, um die Kräfte gut einteilen zu können; schließlich braucht man ja, vor allem als Anfänger, auch noch genügend Kraft und Energie für die Abfahrt.
Nach nur wenigen Höhenmetern eröffnete sich uns der erste gigantische Blick. Ein Farbenspiel am Himmel, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte, atemberaubend! Ich dachte so etwas kann man nur im hohen Norden sehen
1,5 Stunden später war es dann so weit! Ich hatte meinen ersten Gipfel mit Skiern bestiegen. Wir waren auf dem Herzogenhorn angekommen und wurden mit einer traumhaften Aussicht belohnt!
Abfahrtsangst besiegen
Dann aber zeigte sich die Kehrseite des Skitourengehens… Nichts mit wir fahren jetzt schnell ab… Die Felle müssen ja erstmal wieder runter… Und die Kleidung muss angepasst werden. Für einen Anfänger wie mich tatsächlich eine kleine Herausforderung. Etwas ungeschickt und verplant begann ich die Felle abzuziehen, meinen Rucksack mindestens zweimal ein- und auszupacken, da ich irgendetwas vergessen hatte. Schließlich war auch ich soweit und wir konnten unsere Abfahrt Richtung Bernau starten. Ich war etwas angespannt und hoffte insgeheim, dass ich mich nicht allzu sehr blamieren würde. Die ersten Meter gingen gut, dann passierte es, der erste Sturz. Aber ich versuchte es ganz gelassen zu nehmen, aufstehen weiterfahren. Die große Herausforderung war für mich die geringe Schneehöhe, die dazu führte, dass man recht schnell reagieren musste, wenn Steine o.Ä. im Weg liegen. Wir kamen immer Tiefer und die Schneehöhe ließ merklich nach, so dass wir irgendwann abbrechen mussten und umkehrten. Mittlerweile wusste ich was das bedeutet… Felle wieder rauf, Kleidung und Helm wieder aus, Rucksack neu packen, nichts liegen lassen oder verlieren.
Erster Skitour-Gipfel
Der Anstieg zurück auf das Herzogenhorn war teilweise sehr steil, für mich die Gelegenheit, Spitzkehren gehen zu lernen. Nachdem ich mich anfangs etwas hilflos und unkoordiniert bewegte (ich bin sehr ungeduldig mit mir, wenn es um das Erlernen neuer Bewegungsabläufe geht), ging es mit jeder Kehre besser, bis es schließlich schon ganz rund lief.
Es folgten noch zwei weitere Fellwechsel, das hatte ich so nicht erwartet, dieses ständige „ausgebremst werden“, gepaart mit meiner Ungeduld…eine herausfordernde Mischung😉 Aber es lohnt sich! Und am Ende ging es tatsächlich auch schon etwas schneller. Ich wusste langsam, was ich zu tun hatte und wie es am geschicktesten geht.
Nach 4 Stunden waren wir zurück am Feldbergpass, nicht nur uns hatte es in den ersten Schnee der Saison gezogen, der Berg wimmelte nur so vor schneebegeisterten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Ich war etwas erschöpft, meine Füße taten weh und die Beine waren müde, aber ich war überglücklich! Endlich! Ich war auf meiner ersten Skitour! Danke an Robert, Urs und Flo, dass ihr mich auf meine erste Skitour mitgenommen und mir die ersten Schritte in diese wundervolle Sportart ermöglicht habt!
P.S.: Wer GPX-Tracks der Touren im Schwarzwald möchte, darf sich gerne in den Kommentaren melden.
1 Comment
Hallo!
Das ist ein guter Artikel! Geben Sie uns den letzten Überblick.
Ich hoffe, bald mehr informative Beiträge von Ihnen zu lesen.
Alles Gute für Sie!
Mit freundlichen Grüßen,
Simon Brocher aus Köln