Koh Tao und Tauchkurs Advanced Open Water Diver

Tauchgänge? Oder Advanced Open Water Diver?

Wie ihr im letzten Beitrag lesen konntet, wollten wir uns für ein paar Tauchgänge heute anmelden. Das war aber doch nicht ganz so einfach war. Flo’s letzter Tauchgang ist schon etwas länger her und ich hatte ja noch gar keinen seit meinem Open Water Diver letztes Jahr.

Glücklicherweise hatten wir vor zwei Wochen noch am Gerätetraining im Schwimmbad teilgenommen. Das konnten wir uns dann von meiner Tauchschule fix per Email bestätigen lassen. So kamen wir um einen 50€ teuren Fresh-Up drum herum. Also stand nur noch die Frage im Raum, ob wir ganz normale Tauchgänge buchen oder einfach noch einen Kurs auf unsere bereits abgehakten drauf setzen. Für letzteres entschieden wir uns dann auch. Also: Anmeldung zum Advanced Open Water Diver (AOWD) unterschrieben und heute morgen sollte es los gehen.

Treffpunkt Tauchschule. Danach geht’s mit unserem Tauchlehrer Andrew, seines Zeichens Englänger, erst mal in die benachbarte Strandbar. Dort wird der Papierkram durchgegangen und eine kleine theoretische Einführung gemacht.

Advanced Open Water Diver mit Tieftauchen und Unterwasser-Navigation

Oha, da wurden direkt mal unsere Tagespläne durcheinander gewirbelt. Vormittag Theorie, am Mittag zwei Tauchgänge (Tieftauchen inkl. Schiffswrack und danach Unterwasser-Navigation).
Beides konnten wir erfolgreich erledigen. In 30m Tiefe muss man richtig am Lungenautomat saugen, damit was raus kommt! Danach haben wir auf 26 Tiefe das Wrack bestiegen… ähm den Geschützturm erklommen und das Geschütz auf und ab bewegt. Da werden Männerträume wahr!
Auch die Navigation hat auch super geklappt. Wir sind zielsicher genau an der Stelle aus dem Wasser gekommen, die wir angepeilt hatten. Nach 20 Minuten tauchen ohne Tauchlehrer um diverse Riffformationen herum.

Glühendes Plankton!

Nach einer kurzen Pause heute Nachmittag ging es dann um sechs zum Nachttauchgang. Innerhalb von Minuten war die Sonne untergegangen, also rein ins dunkle, kühle Nass!

Abtauchen auf 16 Meter. Und nach der ersten Orientierung dann auch gleich mal die Lampen aus und im Dunklen getaucht. Unglaublich, so dunkel ist es eigentlich gar nicht! Der Mond scheint hell und das Plankton, das überall im Wasser schwimmt, reflektiert das Licht. Es leuchtet grün und sieht aus wie schwimmende Glühwürmchen! Nur mit dem Unterschied, dass man mit diesen Glühwürmchen spielen kann, wenn man das Wasser verwirbelt. Es ist echt märchenhaft! Man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Der Planktonspur von Andrews Flossenschlägen folgten wir dann ein paar Minuten, bevor wir die Lampen wieder anschalteten und gleich zwei Stachelrochen (ca. 80 cm groß) erblickten. Alles in allem eine irre Sache, werden wir bestimmt noch mal machen!

Mittlerweile ist es Samstag Abend und wir sind zertifizierte Advanced Open Water Diver!

Los ging’s um halb zwölf, das war auch wirklich unser Glück, da wir gestern Abend feiern waren und nicht wirklich viel Schlaf hatten. Noch ziemlich verkatert (zumindest ich) saßen wir bei der Vorbesprechung. Zwei Tauchgänge, zwei Tauchplätze, zwei Aufgaben. Einer fotografiert, der jeweils andere muss navigieren. Andrew bleibt auf dem Boot, wie sind also auf uns allein gestellt. Die Bilder müssen wir leider morgen nachreichen, da die Kamera noch etwas im Süßwasserbad liegen muss, bevor wir sie aus dem Gehäuse holen können.

Der erste Tauchgang ging bis auf ca. 25 Meter runter. Flo navigierte, ich schoss die Fotos und wie erwartet hat alles bestens geklappt. Wir kamen an einem Schwarm Barracudas vorbei, das müssen tausende gewesen sein! Außerdem noch an diversen anderen Fischschwärmen, von denen wir aber die Namen nicht wussten.

Nicht vom Fisch beißen lassen

Beim zweiten Tauchgang waren dann die Rollen vertauscht, da waren wir in einem kleineren Gebiet mit flacherem Wasser. Und was muss Dennis machen? Dennis lässt selbstverständlich kein Fettnäpfchen aus und schwimmt zu nah an einen sogenannten Triggerfish/Drückerfisch (ca. 70 oder 80cm) heran. Der fühlt sich belästigt und geht zum Angriff über. Andrew hatte uns erklärt, mit den Flossen auf ihn zu zeigen und damit zu schlagen. Hat aber leider nicht geklappt! 🙁

Drei Minuten bin ich vor diesem Drecksviech weg geschwommen. Der Fisch immer mir hinterher und versucht, mich zu beißen. Und ich war ständig damit beschäftigt, mich zu ihm zu drehen und mit meinen Flossen vor ihm rum zu paddeln… Wie gesagt, ohne Erfolgt. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich glücklicherweise sogar Richtung Boot geschwommen bin, ließ er dann von mir ab. Ich konnte mich an der Wasseroberfläche wieder mit Flo treffen und zurück zum Boot schwimmen.

Jetzt ist es zwanzig nach sieben am Abend. Wir haben unseren Kurs erfolgreich beendet und mit unserem Lehrer noch ein kühles Singha getrunken. Jetzt geht’s gleich auf zum Abendessen.

Hier noch ein paar fotografische Eindrücke.

Also, Grüße ins ferne und herbstliche Deutschland.

Flo & Dennis